Geschichten

Unausgelastete Hausfrau

… ja, was suchte ich eigentlich? Mir war klar, mir fehlt etwas in meinem Leben. Ich konnte es auch ganz genau benennen, was es war, das mir fehlte – Sex nämlich. Das ist für Hausfrauen sicherlich nicht ungewöhnlich.
Zumal wenn der Ehemann die Woche über meistens unterwegs und am Wochenende dann wegen seines anstrengenden Jobs zu müde ist, um sich viel mit den erotischen Wünschen seiner Frau zu beschäftigen.
Aber das war doch ein bisschen zu direkt, wenn ich jetzt einfach schrieb, dass ich ein Sexabenteuer suchte, oder? Ich schämte mich ein bisschen; es ist nicht sonderlich angenehm für uns Frauen, unsere sexuellen Bedürfnisse zugeben zu müssen. Wir sind da einfach durchweg sehr prüde erzogen worden.
Ich bewundere es immer, wie direkt die Männer in Sachen Sex sein können. Ich wünschte, ich könnte das auch.
Andererseits – wer wollte es mir verbieten? Ja, genau das würde ich tun; ich würde es ganz offen aussprechen, was ich mir wünschte. Und so lautete meine Kontaktanzeige am Ende dann tatsächlich: Unausgelastete Hausfrau sucht Sexabenteuer.
Schon als ich das Sexinserat aufgegeben hatte, war mir die ganze Zeit abwechselnd heiß und kalt. Meine Fantasie ging gleich mit mir durch; ich stellte mir die heißesten Sexszenen vor, die sich aus dieser Anzeige ergeben könnten.
Lange musste ich nicht auf Antworten warten; es gab gleich fast ein Dutzend Männer, die mir darauf antworteten und private Kontakte suchten.
Ich hatte Tagesfreizeit zur Bedingung gemacht; denn auch wenn mein Mann regelmäßig fort war, ich konnte nie wissen, ob er mich abends nicht anrufen oder sogar ganz überraschend auftauchen würde; und erwischen lassen wollte ich mich von ihm natürlich nicht, wenn ich mich dem Hausfrauen Sex hingab.
Vielleicht sollte ich noch etwas erklären. Ich bin Ende 20 und sexuell reichlich unerfahren. Mein Mann war zwar nicht mein erster Liebhaber, aber viele andere hatte ich auch nicht. Ich fürchtete deshalb, einem Mann nicht allzu viel bieten zu können; viel Lust, aber nur wenig Erfahrung.
Das sagte ich auch gleich jedem, mit dem ich aufgrund meiner Kontaktanzeige telefonierte. Einige lehnten dann gleich dankend ab; sie hatten von einer Frau meines Alters mehr an Sexerfahrung erwartet.
Einer allerdings schien dadurch überhaupt nicht abgeschreckt zu sein; er meinte nur: „Du brauchst keine Erfahrung. Was du wissen musst, werde ich dir schon beibringen.“ Das gefiel mir.
Auch seine Stimme gefiel mir, und das Bild, das er mir geschickt hatte, noch viel mehr. Er sah echt klasse aus. Und irgendwie war es auch praktisch, dass er im Prinzip das Gleiche tat wie mein Mann; er war die Woche über unterwegs. Allerdings vorwiegend in meiner Gegend. Das traf sich hervorragend.
Ich freute mich unheimlich, als er sich gleich für den nächsten Tag mit mir verabreden wollte, in seinem Hotel.
Als ich ankam, hatte ich mich extra schick gemacht. Ich trug ein neues rotes Kleid, recht kurz, Nylons, hochhackige Pumps, und natürlich hatte ich mich auch „darunter“ extra sexy angezogen.
Einen neuen Body aus schwarzer Spitze hatte ich mir gegönnt, so richtig mit Strapsen und allem Drum und Dran. Ich wollte ja schließlich wirklich schön sein für meinen neuen Liebhaber.
Ich klopfte; eine dunkle Stimme, die ich sofort wiedererkannte, rief von drinnen „Herein“. Ich trat ein – und erstarrte – das Zimmer war stockdunkel.
Einen Augenblick lang bekam ich es mit der Angst zu tun, wäre beinahe umgekehrt. Doch dann hörte ich die Männerstimme wieder. „Keine Angst – es wird nichts geschehen, was du nicht willst. Schließe die Tür hinter dir, mache drei Schritte. Dann ziehst du dich aus. Vollständig.“
Irgendwie widerstrebte mir das ja. Wieso sollte ich denn alles ausziehen, wenn ich mir extra verführerische Reizwäsche gekauft hatte für den Anlass? Aber die Dessous konnte man im Dunkeln ja ohnehin nicht sehen.
Also tat ich, was die Stimme von mir verlangte, wartete, zitternd; vor Kälte, Erregung – und auch ein bisschen Angst.
Auf einmal spürte ich etwas, eine Nähe; eine männliche Nähe. Arme legten sich um mich, Hände eroberten meinen Körper, ein Mund eroberte den meinen. Und ich gab mich dieser Zärtlichkeit in der Dunkelheit hin; vollständig.
Schon bald tropfte die Feuchtigkeit meine Schenkel herab, so erregt war ich. Genau in diese Feuchtigkeit tauchte ein Finger ab, verstärkte das Prickeln, brachte mich zu einem Höhepunkt.
Als es soweit war, konnte ich langsam auch schattige Umrisse erkennen; meine Augen hatten sich an die Dunkelheit gewöhnt. Und ich widerstrebte nicht, als mich zwei starke Hände zum Bett führten und dann ein nicht weniger starker Schwanz in mich eindrang …
Das war in der Tat ein aufregendes Sexabenteuer; genau so eines, wie ich es gesucht hatte. Tja, und seitdem habe ich zwei Männer, die die Woche über meistens unterwegs sind. Einen Ehemann, der dabei weit weg ist; und einen Liebhaber, der dabei gerade erst in meine Nähe kommt.
Seit diesem tag im Hotel spüre ich keine Sehnsucht mehr; beziehungsweise, meine Sehnsucht wird regelmäßig gestillt. Und ich bin endlich auch wieder mit meinem Dasein als Hausfrau zufrieden. Anscheinend können Hausfrauen wirklich nur mit einem heißen Lover glücklich sein …